Sterkrade
vor dem Wechsel zum 20. Jahrhundert
Dieses Bild stammt wohl aus dem Jahre 1897, als durch Sterkrade zum
ersten Male die Straßenbahn fuhr, das "Scharettchen" wie die
Sterkrader sie nannten.
Der Freiraum des Großen Marktes, über die damalige Marktstraße in
die Brandenburger Straße war zu der Zeit der wirtschaftliche und
gesellschaftliche Mittelpunkt in Sterkrade. Auf dem Markt boten die Büdericher
"Buren" zentnerweise ihren Kappes an, den die Sterkrader zu
Sauerkraut im Kellerfaß verarbeiteten. Eine Rekapitulation der Gebäudewechsel
und der geschäftlichen Interessen in diesen Häusern bis in die heutige
Zeit wäre wohl ein interessanter Ausflug in die Vergangenheit.
Nur rechts die Metzgerei Reuschenbach ist heute noch erhalten. Dahinter
die Gaststätte Sprüth, das "Hotel zum Brandenburger-Hof". Hier
spielte sich maßgeblich das Sterkrader gesellige Leben ab. Der Hof wurde
1909 abgebrochen und an der Stelle steht heute der jetzige
"Brandenburger".
Der langgestreckte Bau dahinter, auf den Fundamenten einer noch älteren
Brauerei, war ein Saalbau von ungewöhnlichem Ausmaß, der mit zum Hotel
gehörte.
Im Vordergrund links stand das Haus der Weinhandlung Westh, wo die
Sterkrader Honoratioren Kunden waren. Der pavillonähnliche Bau daneben
war der Rest einer früheren Kegelbahn.